Aufregung in Nürnberg und in diversen Internet-Foren: Laut einem Marketing-Manager von Novell soll der Suse Desktop zu einem „Projekt“ zurechtgestutzt werden, Entwickler und Anwender sehen die Zukunft des Nürnberger Distributors in Gefahr. Ähnlich wie GM im Falle von Opel fürchten Sie um die Eigenständigkeit und damit Durchschlagskraft der heimischen Produktion.
Grund genug für ZDNet, beim neu gebackenen Novell-Chefstrategen für Linux, David Patrick, nachzufragen. Dieses war früher pikanterweise beim Novell-internen Rivalen Ximian in führender Position angestellt.
ZDNet: Herr Patrick, Sie haben bis vor wenigen Monaten als President und CEO bei Ximian fungiert, nun sind Sie der Chefstratege in einem Konzern, der aus vielen verschiedenen Teilen besteht. Schlägt Ihr Herz immer noch für Ximian?
Patrick: Ja, ich war CEO von Ximian, nach der Übernahme war ich für das Geschäft mit Zenworks verantwortlich. Mein Herz schlägt nun also für Novell. Eigentlich hatte ich im vergangenen Jahr nichts mit der Desktop-Gruppe zu tun, weil ich einfach der Management-Abteilung vorstand. Da galt es zunächst die Management Solutions mit Yast zu integrieren. Ich war folglich sehr mit einer übergreifenden Funktion innerhalb von Novell beschäftigt – einen Standpunkt innerhalb einer gesonderten Partei innerhalb von Novell konnte ich damit also gar nicht einnehmen.
ZDNet: Sie sind aber nun für die Strategische Ausrichtung nicht zuletzt der Linux-Aktivitäten von Novell verantwortlich, richtig?
Patrick: Ja, das stimmt. Vor rund 30 Tagen haben wir unsere Firmenstruktur neu organisiert. Nun berichten alle Linux-Abteilungen an mich. Aber auch die Netware-Division und die von Groupwise.
Neueste Kommentare
1 Kommentar zu Wie sicher ist Suses Zukunft?
Kommentar hinzufügenVielen Dank für Ihren Kommentar.
Ihr Kommentar wurde gespeichert und wartet auf Moderation.
Das US-Business wird siegen
Als uralter Suse (Klein-)Kunde sehe ich bei aller Sympathie für die erstklassigen Suse Leute unter den Fittichen von Novell keine allzu rosige Zukunft.
In vielen Jahren hat Novell brutal demonstriert, wie das frühere Fast-Netzwerkmonopol der NetWare rücksichtslos ausgenutzt werden kann. Der Griff nach dem kleinen Juwel Suse war kein Zufall. Bereits heute ist Suse bis über die Ohren in die abgebrühte Firma Novell integriert. Novell wird nach bekannter Sitte amerikanischen Geschäftsgebarens mit Suse-Produkten jeden nur möglichen $ aus seinen Kunden herausquetschen.
Die aalglatten Beschwichtigungsworte irgendwelcher Manager sollten nicht über das eiskalte Kalkül Novells und die wirklichen Absichten hinwegtäuschen: Marktanteile und Profit um jeden Preis.